Schallausbreitung und Wahrnehmung

Von der Lärmquelle zum Betroffenen

Lärm soll möglichst erträglich gehalten werden (Einhalten der Immissionsgrenzwerte bei offenem Fenster) oder gar nicht erst entstehen. Bei öffentlichen oder konzessionierten Anlagen, wie z. B. dem Verkehr, können Ersatzmassnahmen wie z. B. Schallschutzfenster mit entsprechender Lüftung eingesetzt werden.

 

Lärmschutz ist relativ: Lärm ist unerwünschter Schall

Die menschliche Wahrnehmung von Ruhe und Lärm ist sehr individuell und lässt sich nicht mit einer physikalischen Messgrösse alleine bewerten. Während das Rauschen eines Baches als angenehm empfunden wird, stört das leisere Rauschen der Autobahn erheblich.

Die Beurteilung der Lärmbelastung erfolgt mit dem Beurteilungspegel Lr. Er setzt sich aus einer physikalischen Messgrösse [Leq, Pegel in dB(A)] und mehreren Korrekturfaktoren zusammen, welche die spezifischen Störcharakteristiken einer Lärmart berücksichtigen, siehe auch Begriffe der Akustik (BAFU).

Überall, wo sich Menschen längerfristig aufhalten, gilt es, den Immissionsgrenzwert einzuhalten. Für neue Anlagen oder neu zu bauende Räume mit lärmempfindlicher Nutzung ist der Planungswert massgebend. Er berücksichtigt die Einwirkung unterschiedlicher Lärmquellen und garantiert die Einhaltung des Immissionsgrenzwerts. Ist eine Lärmquelle nach LSV zu laut, muss sie saniert werden.


Die gesundheitlichen Auswirkungen von Lärm

Lärm hat vielfältige Auswirkungen, deren Auftreten und Intensität mit steigendem Schallpegel zunehmen. Sehr hohe Lautstärken können das Gehör dauerhaft schädigen. Für Lärm und Geräusche, die deutlich unterhalb der Schmerzgrenze liegen, ist die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung schwierig nachzuweisen. Denn die Störwirkung schwankt von Mensch zu Mensch stark und hängt wesentlich von nicht-akustischen Aspekten ab. Dabei verläuft die Beziehung von Ursache (Schall) zum Effekt (Reaktion) nicht direkt; sie wird durch die individuelle Einstellungen zum Schall, biologische Rhythmen, soziologische Merkmale usw. beeinflusst.

 

Körperliche Auswirkungen

Mögliche körperliche Auswirkungen durch Lärm sind Kopfschmerzen, Verringerung der Schlaftiefe, Blutdruckerhöhung, Herz-Kreislaufprobleme, vegetative Funktionsstörungen, Hörverlust und Tinnitus (Musikgenuss statt Tinnitus, SUVA).

 

Psychische Auswirkungen

Mögliche psychische Auswirkungen sind Gefühle der Belästigung, Stress, Nervosität, Leistungsbeeinträchtigung, Störung von Kommunikation, Niedergeschlagenheit und Aggressionen.

 

Ökonomische Auswirkungen

Mögliche ökonomische Auswirkungen betreffen Miet- und Immobilienpreise, Lärmschutzkosten, Gesundheitskosten, Produktionsausfälle und raumplanerische Kosten.