Kläranlagen

Seit Jahrzehnten stellt der Kanton Schaffhausen die Reinigung des Abwassers sicher und fördert die Versickerung von nicht verschmutztem Abwasser. Kontinuierliche Fortschritte in der Forschung und eine ständige Weiterentwicklung der Technik trugen in den letzten Jahrzehnten zu einer Steigerung der Reinigungsleistung und zu einer deutlichen Verbesserung der Gewässerqualität bei.

Der Bau von Abwasserreinigungsanlagen (ARA) hat zum Ziel, die im Abwasser enthaltenen Schmutzstoffe so weit wie möglich zu entfernen. Die erforderliche Reinigungsleistung richtet sich nach den Anforderungen der Gewässerschutzverordnung und der Grösse und Qualität der Gewässer. In der Regel sind mehrere Reinigungsstufen nötig, um eine gesetzeskonforme Gewässerqualität zu erzielen. Eine mechanische Stufe entfernt den Grossteil der Feststoffe aus dem Abwasser, das in einer zweiten Stufe biologisch gereinigt wird.

Mit Sauerstoff und Mikroorganismen erfolgt dort ein rund 70%-iger Abbau der kohlenstoff- und stickstoffhaltigen Schmutzstoffe. Der Stickstoff wird dabei vom Ammonium zum Nitrat umgewandelt aber dem System nicht entzogen. Um die Stickstofffracht in die Vorfluter (Bäche, Flüsse und Seen) bis in die Nordsee zu verringern, müssten alle ARA um anaerobe Zonen erweitert werden (Denitrifikation). Eine chemische Reinigungsstufe reduziert den Phosphorgehalt im Abwasser. Die Nachklärung ermöglicht das Absetzen letzter Feststoffpartikel.

Aktuell reinigen im Kanton Schaffhausen elf kommunale Abwasserreinigungsanlagen die täglich anfallende Schmutzwassermenge von 90'000 m3. Ihre Einzugsgebiete sind teilweise grenzüberschreitend und erstrecken sich bis in die Kantone Zürich, Thurgau und das angrenzende Deutschland (siehe Karte und Tabelle).

  • Die grösste kantonale ARA Bibertal-Hegau reinigt zu mehr als 90% Abwasser aus dem deutschen Hegau.

  • Das Einzugsgebiet der ARA Röti in Neuhausen am Rheinfall erstreckt sich auch auf Zürcher Gebiet.

  • Die Sanierung oder ein Neubau der ARA Hallau ist in Planung und soll bis Ende 2014 realisiert werden. Das Einzugsgebiet umfasst das Abwassernetz von neun Gemeinden des Schweizer Klettgau. Zu ihnen zählen Beringen, Guntmadingen, Löhningen, Neunkirch, Gächlingen, Siblingen, Oberhallau, Wilchingen, (inklusive Osterfingen) und Hallau.

  • Das Abwasser der Klettgauer Grenzgemeinde Trasadingen wird im deutschen Klettgau-Erzingen im Landkreis Waldshut gereinigt.

  • An die ARA Stein am Rhein sind die linksrheinischen Gemeinden des Thurgaus zwischen Mammern und Eschenz sowie Hemishofen und das deutsche Oehningen angeschlossen.

  • Unmittelbar an der Grenze zur Schweiz liegt die deutsche ARA Oberes Bibertal, welche das Abwasser der vier Gemeinden Altdorf, Bibern, Hofen und Opfertshofen aufnimmt.

  • Dörflingen und die deutsche Enklave Büsingen klären seit Jahren ihr Abwasser über die ARA in Büsingen.

  • Die ARA Schleitheim wurde zwischen 2005 und 2008 saniert, umgebaut und erweitert. Das gereinigte Abwasser fliesst in die an Deutschland grenzende Wutach.

  • Die ARA Rüdlingen reinigt die Abwässer aus Buchberg und Rüdlingen und ist praktisch zu 100% ausgelastet. Eine Erweiterung wird bis 2014 geplant.

  • Die ARA Bargen wurde 1998 in eine Wurzelraumkläranlage umgebaut und reinigt in einem naturnahen Verfahren die Abwässer.

  • Die ARA Beggingen entwässert die gereinigten Abwässer in den Begginger Bach und ist auf Grund ihres Alters dringend sanierungsbedürftig. Ein Anschluss an die ARA in Schleitheim ist alternativ im Gespräch.

Informationen über fachlich involvierte Bundesstellen und Verbände finden sich in der linken Spalte unter Links.